Palmensternen - eine traurige Umweltgeschichte


Der Palmenrüssler (Rhynchophorus ferrugineus), ein gefrässiger Käfer, trieb im Mittelmeerraum und darüber hinaus sein Unwesen. Er vernichtete auf Mallorca, an der Costa del Sol, an der Rivierea und auf Sizilien Tausende von Phoenix-Palmen. Auch Apulien verschonte er nicht. Rund um San Pietro vermisst man deshalb diesen für die Gegend einst so charakteristischen Baum bis auf wenig übrig gebliebene Exemplare. Vor wenigen Jahren noch pflanzte man im Rahmen der Neugestaltung der Piazza Phoenix- Palmen, was den Platz riesig aufwertete. Keine Palme ist geblieben... Die italienischen Behörden standen dem Phanomen machtlos gegenüber, ein Allheilmittel gegen die Plage gab es nicht. Trotzdem warfen die Kritiker den Behörden Untätigkeit vor. Forscher zeigen bis heute wenig Hoffnung, dem Palmrüssler Einhalt gebieten zu können.

Der Käfer tauchte erstmals 1993 an der Costa del Sol auf. Er soll aus Aegypten eingeführt worden sein.

Die Beschreibungen der Schäden häuften sich ab dem Jahre 2000 und anno 2005 wurde zum Schutz mediterraner und europäischer Pflanzen die höchste Alarmstufe ausgerufen.

Trotzdem gelangte der Käfer nach Sizilien und Apulien. So letztlich auch in meinem Garten in San Pietro...

Der Rüsselkäfer, der ein bisschen unserem "Maikäfer" gleicht, allerdings einen langen Stachel wie ein Rüssel mit sich trägt, frisst sich in langen Gängen in den Palmenstamm. Dort legt er  bis 400 Eier. Die Larven bauen sich aus Palmfasern einen Kokus in Eigrösse. Wenn man den Schaden bemerkt, nämlich dann, wenn sich die Palmwedel bis auf den Boden neigen und gelb werden, ist es zu spät.

Ein Palmrüssler kann eine Palme bis 20 km weit wahrnehmen. Es wird deshalb geraten, die Palmen nicht in der Flugzeit im Frühling zu schneiden. Ich wusste das leider zu spät! So fiel auch meine Palme der Plage zum Opfer und das Casa Kuno wurde ein Stück seines südlichen Charmes beraubt...